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Die „Roten Garden“

Überall schließen sich nun die Jugendlichen zu „Roten Garden“ zusammen. Sie ziehen aufs Land, sie diskutieren mit Arbeitern in den Fabriken und Bauern auf dem Feld – während sie selbst an der Arbeit teilnehmen. Chinas Jugend greift den Aufruf Mao Tsetungs und der KP Chinas begeistert auf. Sie wird zur treibenden Kraft gegen die überkommenen Vorurteile, gegen bürokratische Strömungen und die Wiederherstellung des Ausbeutersystems.

Im August kommen Rote Garden aus Peking nach Shanghai. Die Revisionisten versuchen alles mögliche, um sie als „wilde Gruppen“ in schlechten Ruf zu bringen und zu isolieren. Am 31. August begibt sich eine Delegation der Pekinger Roten Garden zur Shanghaier Stadtverwaltung, wird dort aber nicht empfangen. Daraufhin besetzen die Roten Garden bis zum 4. September die Umgebung des Rathauses.

Wir versuchten, mit den Leuten zu sprechen und verteilten die 16-Punkte-Erklärung vom 8. August. Die meisten Leute konnten es nicht verstehen, daß die Stadtverwaltung uns nicht empfangen hatte. Einmal kamen Anhänger von Liu und wollten uns vertreiben. Wir hielten aber zusammen und wehrten uns. Da gab es dann manche blutige Nase.“

Den Pekinger Roten Garden gelang es, Kontakt mit Jugendlichen herzustellen und Kontakte zu Arbeitern zu knüpfen. Als die Agenten Lius merkten, daß der Einfluß der Roten Garden wuchs und ihre Hetze nicht so erfolgreich war, wie sie hofften, riefen sie die Arbeiter Shanghais zum offenen Kampf gegen die Studenten und Schüler auf. Aber mit diesen Manövern hatten sie die Arbeiter unterschätzt. Die waren sehr wohl in der Lage, zwischen schwarz und weiß, richtig und falsch, zwischen ihren Interessen und denen von Chen, Liu und Deng zu unterscheiden.

Die Rebellion der Shanghaier Arbeiter nahm in der Textilindustrie ihren Anfang, genauer gesagt, ging sie von der Fabrik Nr. 17 aus: „Wieso sollen wir gegen die Schüler und Studenten vorgehen? Ich kann nichts falsches in ihren Handlungen erkennen. – Es soll sich aber um Aufrührer handeln, die der Volksrepublik viel Schaden zufügen. – Meine Schwester erzählte mir, daß sie gesehen hat, wie es vor dem Rathaus zu Schlägereien gekommen ist. Wir müssen die Stadtverwaltung auffordern uns zu sagen, was los war. Außerdem sollten wir uns selbst mit den Roten Garden unterhalten. – Ja, wir müssen prüfen, wer hier den richtigen Weg und wer den kapitalistischen Weg geht.“