7.
Proletarischer Internationalismus contra "Antinationalismus"
Die Solidarität ist das Grundmotiv der Arbeiterbewegung und die internationale Solidarität das Grundprinzip ihres Kampfs für die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt. Gruppen, die den »Antideutschen« nahestehen, bezeichnen sich gern als »Antinationalisten«, so der »Antifa AK Köln«, der die gesamte Zeit der nationalen Befreiungskriege diffamiert und pseudoradikal behauptet: »Doch schon damals wie heute galt ein unversöhnlicher Gegensatz – der zwischen Kommunismus und Nation!« Entsprechend rufen ihre Anhänger bei Demonstrationen gegen das Motto »Hoch die internationale Solidarität!« ausdrücklich die Parole »Hoch die antinationale Solidarität!«1
Das soll sich besonders »neu« und radikal anhören und Gefallen finden bei allen, die völlig zu Recht die Politik der imperialistischen Staaten ablehnen. Mit der Leugnung der Notwendigkeit und Berechtigung des Kampfs um nationale Befreiung machen sie sich aber objektiv zu Handlangern des Imperialismus, der fremde Länder unterjocht und versklavt. Schon Lenin hatte sich mit solchen Standpunkten grundsätzlich auseinandergesetzt und betont:
»Nationale Kriege gegen imperialistische Mächte sind nicht nur möglich und wahrscheinlich, sie sind unvermeidlich, sie sind fortschrittlich und revolutionär.«2 Auch Rosa Luxemburg, auf die sich manche »Antinationale« gerne beziehen, betonte: »Der Sozialismus gesteht jedem Volke das Recht auf Unabhängigkeit und Freiheit, auf selbständige Verfügung über die eigenen Geschicke zu.« (zitiert nach: ebenda)
Der Kampf um nationale und soziale Befreiung bildet in neokolonial abhängigen Ländern eine Einheit. Sie sind heute Bestandteil der Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution. Ihr Ziel ist es, das imperialistische Weltsystem zu überwinden und die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt zu erkämpfen. Dann kann das solidarische Bündnis sozialistischer Nationen die nationale Befreiung der unterdrückten Völker vollenden, bis schließlich im Kommunismus auch die Staaten und Nationen absterben.
Dafür muss der internationale Zusammenschluss der Arbeiterklasse mit dem führenden Faktor der revolutionären Parteien gestärkt werden. Die MLPD arbeitet in diesem Sinne aktiv in der revolutionären Weltorganisation ICOR mit. Sie hat heute 51 Mitgliedsorganisationen. Sie schließen sich internationalistisch zusammen, entwickeln eine gemeinsame Praxis, vertiefen die Diskussionen, haben in Kobanê mit 177 Brigadisten aus zehn Ländern ein Gesundheitszentrum aufgebaut. Die internationale Solidarität hat Che Guevara als »Zärtlichkeit der Völker« bezeichnet. »Antinationalismus« ist dagegen eine krude Theorie, bei der man sich in Ruhe zurücklehnen kann und keinerlei internationalistischen Verpflichtungen nachkommen muss. Kein Wunder, dass die meisten »Antinationalen« und »Antideutschen« auch strikt gegen die Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf eingestellt sind.