Kapitel III

Kapitel III

Die drohende globale Umweltkatastrophe - Verheerende Vernichtung tropischer Regenwälder

Die tropischen Regenwälder sind Lebensraum vieler indigener Bevölkerungsgruppen und haben eine besondere ökologische Funktion. Sie befinden sich zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Südostasien. Diese immer feuchten, durchschnittlich 25 Grad Celsius warmen Urwälder wirken als globale Wärmepumpe.

Tropische Regenwälder, dieses einmalige, vielfältige und höchst produktive Ökosystem der Erde, entwickeln sich seit etwa 60 Millionen Jahren. In ihrer dichten, zu mehreren »Stockwerken« geschichteten, feuchtwarmen Vegetation gedeihen vom Boden bis in 60 Meter Höhe die unterschiedlichsten Organismen. Obwohl sie nur sieben Prozent der eisfreien Landflächen der Erde bedecken, finden sich in den tropischen Regenwäldern mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten. Über 80 Prozent aller bekannten Nutz- und Kulturpflanzen wie Banane, Kakao, Kautschuk sind tropischen Ursprungs.

Tropische Regenwälder, dieses einmalige, vielfältige und höchst produktive Ökosystem der Erde, entwickeln sich seit etwa 60 Millionen Jahren. In ihrer dichten, zu mehreren »Stockwerken« geschichteten, feuchtwarmen Vegetation gedeihen vom Boden bis in 60 Meter Höhe die unterschiedlichsten Organismen. Obwohl sie nur sieben Prozent der eisfreien Landflächen der Erde bedecken, finden sich in den tropischen Regenwäldern mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten. Über 80 Prozent aller bekannten Nutz- und Kulturpflanzen wie Banane, Kakao, Kautschuk sind tropischen Ursprungs.

Vor allem seit 1950 betreiben die Imperialisten ungehemmten Raubbau an den tropischen Regenwäldern, besonders in Süd- und Südostasien. Thailand verlor zwischen 1961 und 1985 45 Prozent, die Philippinen im selben Zeitraum die Hälfte der dortigen Regenwälder.

Mit einem Anteil von 90 Prozent an den zwischen 1980 und 2005 vernichteten Wäldern stehen die tropischen Regenwälder im Brennpunkt der Waldvernichtung. Ein Ende ist nicht absehbar. Fast die Hälfte der noch existierenden »grünen Lunge« der Erde befindet sich in den neun lateinamerikanischen Ländern des Amazonas-Gebiets. Seit 1990 wurden dort jährlich mindestens 3,65 Millionen Hektar Regenwald zerstört.

1998 rief die brasilianische Regierung auf Initiative der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF), der deutschen Regierung und der Weltbank das Programm »Amazon Region Protected Area« (ARPA) medienwirksam als »größtes Tropenwaldschutzvorhaben der Welt« ins Leben (www. wwf.de/themen-projekte/wwf-erfolge/amazonien-das-groesste- tropenwaldschutzvorhaben-der-welt/, Download vom 31. Januar 2014). Bis 2016 sollten nach dem ARPA-Programm 60 Millionen Hektar des brasilianischen Regenwalds gesichert werden. Tatsächlich schreitet die Zerstörung noch schneller voran.

Von 2000 bis 2010 wurden nach Zahlen der FAO in Brasilien weitere 26,4 Millionen Hektar Regenwald vernichtet. Gleichzeitig wurde seit 2001 die Agrarfläche um 21 Prozent ausgeweitet. Der Rinderbestand am Amazonas hat sich zwischen 1992 und 2004 mehr als verdoppelt, auf 57 Millionen Tiere. Brasilien ist inzwischen zum weltgrößten Rindfleischexporteur aufgestiegen.

Die brasilianische Regierung subventioniert die Agrarmonopole mit 75 Prozent der Investitionssummen. Riesige Plantagen für die Palmöl-, Zuckerrohr- und Sojaproduktion wurden auf Kosten des Regenwalds angelegt. Der Soja- ertrag verdoppelte sich allein zwischen 1995 und 2004 von 25 auf 50 Millionen Tonnen. Sojaschrot als eiweißreiches Mastfutter ist die Grundlage der agrarindustriellen Fleischproduktion weltweit. Brasilien stieg in Verbindung mit der Rodung des Regenwalds zum zweitgrößten Sojaproduzenten hinter den USA auf. Hauptabnehmer brasilianischen Sojas sind China und die EU.

Ein neues Waldgesetz der brasilianischen Regierung lockerte inzwischen wieder die Auflagen und versprach unter anderem den illegalen Holz-Kahlschlägern eine Amnestie. Ohnehin werden Regenwälder weltweit zu 90 Prozent illegal abgeholzt, allen Gesetzen zum Trotz. Damit erzielen die internationalen Übermonopole gemeinsam mit der Holzschlag-Mafia schätzungsweise 30 bis 100 Milliarden US-Dollar Extraprofite.

Der immer heftiger werdende Widerstand der Massen stößt auf brutale Unterdrückung. In Brasilien wurden allein in den letzten 25 Jahren mindestens 1 500 Umweltschützer umgebracht, meist von Auftragskillern der internationalen Monopole oder lokaler Großgrundbesitzer.

Die Umweltminister der EU beschlossen im März 2007, den Anteil der sogenannten »Bio«-Agrartreibstoffe in Benzin und Diesel bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. Das trieb den Ausbau von Zuckerrohr-Plantagen voran. 2008 machte die brasilianische Ethanol1-Herstellung aus Zuckerrohr mit 26 Milliarden Litern bereits 38 Prozent der Weltproduktion aus. Von den Regenwäldern der brasilianischen Atlantikküste Mata Atlantica blieben nur einzelne Inseln inmitten von Zuckerrohr-Plantagen übrig.

Palmöl wird seit den 1990er Jahren als »Bio«-Treibstoff und als Speisefett vermarktet. Die Palmöl-Produktion hat sich seit den 1980er Jahren bis 2013 auf etwa 58 Millionen Tonnen mehr als verzehnfacht. Allein Palmöl-Plantagen in Indonesien liefern 31 Millionen Tonnen. Die größten internationalen Handels- und Nahrungsmonopole wie Wal-Mart, Carrefour, Metro, Nestlé, Unilever, Kraft und McDonald’s sind beteiligt.

Ölpalmen gedeihen am besten in den Tropen. Um sie zu pflanzen, wurden Zigmillionen Hektar Regenwald zerstört. Dennoch beschloss die indonesische Regierung, die Fläche für Palmöl-Plantagen bis 2020 auf 20 Millionen Hektar zu verdreifachen und dafür weitere Teile ihres ohnehin schon stark geschrumpften Regenwalds zu opfern.

Am schnellsten wird der Regenwald in Afrika vernichtet. Noch ist das Kongo-Becken mit 170 Millionen Hektar das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Doch der ursprünglich breite Waldgürtel von Senegal an der Westküste bis Uganda im Osten ist heute zerstückelt.

2002 initiierte die Weltbank eine »Waldreform«, die vorgab, den Urwald zu schützen und eine nachhaltige Waldnutzung zu fördern: ein Versuch, der Weltöffentlichkeit vorzutäuschen, dass die internationalen Organisationen des Finanzkapitals sich um den Schutz der Regenwälder kümmern würden. Kurz darauf erlaubte die kongolesische Regierung trotz eines gesetzlichen Moratoriums die Abholzung weiterer 15 Millionen Hektar tropischen Regenwalds. Unter diesen Wäldern liegen gewaltige Reserven an Diamanten, Gold, Kupfer, Kobalt und Coltan.