Leserbrief

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Leserbrief zur Berichterstattung über FFF-Camp und Demo

Von Helmut Kruse-Günter

Die Aktivitäten von Fridays for Future für einen konsequenten Klimaschutz sind auf jeden Fall zu begrüßen. Leider scheinen noch wenige Bürger von Villingen-Schwenningen die Dramatik erkannt zu haben, die nicht nur durch die Klimakrise heraufbeschworen wird, sondern auch durch den begonnenen Übergang in eine globale Umweltkatastrophe. Diese Umweltkatastrophe wurde durch das Überschreiten von verschiedenen Kipp-Punkten eingeleitet: Das Abschmelzen des grönländischen und westantarktischen Eisschildes ist nicht mehr zu stoppen. Oder das Auftauen des Permafrostbodens, das 1500 Milliarden Tonnen Kohlendioxid und Methangas freisetzt. Diese Entwicklung hat jetzt schon eingesetzt, bevor überhaupt das immer beschworene, aber absolut untaugliche 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht ist. Für die durchaus wichtige Jugendumweltbewegung wäre es wünschenswert, wenn sie sich nicht abschotten würde gegenüber einer Partei, die einen Schwerpunkt darauf legt, dem Schutz der natürlichen Umwelt die größte Bedeutung beizumessen. Dieser Schutz der natürlichen Umwelt ist allerdings nicht zu machen mit Parteien, die die weitere Versiegelung von fruchtbaren Ackerböden vorantreiben, wie jetzt mit dem geplanten „Lückenschluss“ der B523. Oder mit der ständigen Ausweisung neuer Flächen für Industrieansiedlung, angeblich im Interesse der Arbeitsplätze. Das sind „nur“ die lokalen Probleme. Im Bund wird die Verbrennung von Gas und Kohle munter weiter gefördert. Das Kohlendioxid in der Luft lässt sich nicht so schnell abbauen. Eine sogenannte „Klimaneutralität“ auf dem hohen Niveau des derzeitigen Kohlendioxidgehalts der Luft ist absolut keine positive Perspektive. Unser kapitalistisches Gesellschaftssystem ist nicht in der Lage, den Schutz der Umwelt zu gewährleisten und eine lebenswerte Umwelt zu erreichen. Dazu brauchen wir ein anderes Gesellschaftssystem. Darüber ist eine tiefer gehende Debatte notwendig.