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Das Kapitel zu den Gesellschaftswissenschaften ist ja sehr differenziert und umfassend. Muss man sich denn wirklich mit all diesen Facetten befassen?

Die Krise der bürgerlichen Ideologie bezieht sich vor allem auf die Gesellschaftswissenschaften. Ausgangspunkt sind die Wirtschaftswissenschaften, die eine wahre Pseudowissenschaft und Kaffeesatzleserei darstellen.

In den bürgerlichen Wirtschaftswissenschaften werden die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise, wie sie Marx untersucht und nachgewiesen hat, abgelehnt. Stattdessen werden lauter äußere Umstände herangezogen, wenn es zu krisenhaften Entwicklungen kommt. Statt offen von einer Weltwirtschafts- und Finanzkrise seit 2018 zu sprechen, wo vor allem die Industrieproduktion stark zurückgegangen ist, quacksalbern die bürgerlichen Wirtschaftswissenschaftler von der Corona-Krise, von Putins Angriffskrieg, von der Inflation, von der Staatsverschuldung, von bürokratischen Hemmnissen oder gar dem angeblich so hohen Lohnniveau, die allesamt schuld daran sein sollen, dass es wirtschaftliche Probleme gibt.

Damit lösen sie aber kein Problem! Im Gegenteil machen sie eine ganze Reihe Folgefehler. So wurde zur Dämpfung der schnell ansteigenden Inflation eine Hochzinspolitik betrieben, ohne zu beachten, dass die Inflation vor allem spekulativen Charakter hatte. Das hat die Wirtschaft stark negativ beeinträchtigt, Investitionen gehemmt und die Staatsverschuldung in die Höhe getrieben.

Eine besondere Rolle spielt die bürgerliche Geschichtswissenschaft, in der die Menschheitsgeschichte aus Heldengeschichten besteht. Sie missachtet, dass die Geschichte der Menschheit in Wahrheit eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, wie es Marx formulierte. Gleichzeitig hat die bürgerliche Geschichtswissenschaft eine zentrale Aufgabe, vom Sozialismus ein antikommunistisches Zerrbild zu zeichnen.

Die Sozialwissenschaften haben allgemein die Aufgabe, die Narrative, Erklärungen, Begriffe zu bilden, die die Massen von der Erkenntnis des gesellschaftlichen Charakters des staatsmonopolistischen Kapitalismus abhalten sollen. Aber deren herkömmliche Lebenslügen werden momentan kaum mehr verwendet, so abgedroschen sind sie. Welcher Politiker spricht gerade noch von der »sozialen Marktwirtschaft«, dem »Sozialstaat« oder der »friedlichen Außenpolitik«? Stattdessen wird die Migration und die Staatsverschuldung oder die »Überforderung des Staates mit sozialen Aufgaben« ins Feld geführt und damit von dem grundlegend destruktiven Charakter des imperialistischen Weltsystems abgelenkt.

Die zunehmende Migration in der Welt ist vor allem der Überausbeutung der neokolonial abhängigen Länder, der vielen Kriege und der Herausbildung der globalen Umweltkatastrophe geschuldet. Sie bringen die Massen in eine Existenzkrise, die viele in die Flucht treibt. Dieses Problem kann durch keine Grenzschließung oder nationalistische Abschottung gelöst werden, sondern nur, indem man das imperialistische System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abschafft.