Warum der Kampf um den echten Sozialismus auf unseren Fahnen steht
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen,
der Kampf um den echten Sozialismus steht also nicht auf unseren Fahnen, weil wir uns irgend ein fantastisches Konstrukt ausgedacht haben oder eben dran glauben, sondern weil es wissenschaftlich nachgewiesen der einzige Weg ist, die Menschheit zu retten vor einem Dritten Weltkrieg, einer globalen Umweltkatastrophe oder der weltweiten faschistischen Tendenz! Heute muss die Strategie der internationalen sozialistischen Revolution erweitert wer-
den. Sie „ ... begründet sich ... nicht mehr allein aus den Klasseninteressen der Arbeiterklasse, sondern auch aus dem Interesse der Menschheit, zu überleben
und dazu die natürliche Umwelt zu erhalten.“18 Es wird zu einer allgemeinen Schwerpunktaufgabe für die Marxisten-Leninisten, in der Rebellion der Jugend und für alle fortschrittlichen Menschen, dem echten Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen.
Was ist das für eine Bewegung, die sozialistische Jugendbewegung? Sie muss sich an die Masse der Jugend wenden. Zum Teil wurde darunter verstanden, jetzt zu den linken Jugendverbänden zu gehen. Nein, sie muss sich an die Masse der Jugend wenden. Das muss mit einer verbesserten und breiten Bündnisarbeit verbunden werden. Ihr Rückgrat und Hauptträger ist die Arbeiterjugend und sie zeichnet sich aus durch Verbindung mit dem tagtäglichen Leben und Kampf der Arbeiterjugend und der Masse der Jugend. Hauptorganisator dieser sozialistischen Jugendbewegung muss der Jugendverband REBELL in Wechselwirkung zur MLPD sein, weil er der einzige Jugendverband in Deutschland für den echten Sozialismus ist.
Öffentliche gemeinsame Kampfaufgaben wie auch die Subbotnik-Bewegung stärken Selbstlosigkeit und Kollektivgeist und unterstreichen die Einheit von Theorie und Praxis in dieser Bewegung. Sie fördert fundierte sozialistische Zukunftsträume in kritischer Auseinandersetzung mit kleinbürgerlichen Sozialismusvorstellungen.
Sie führt den Kampf um die Denkweise gegen die kleinbürgerlich-antiautoritäre und -individualistische Denkweise, gegen die Illusionen von der Reformierbarkeit des Kapitalismus.
Dazu gehört, dass die Jugend lernt, ihre Kämpfe als Schule des Klassenkampfs, als Schule des gesellschaftsverändernden Kampfs zu führen. Jugendgemäße Bildungs- und Schulungsarbeit, Literatur, Kultur, Konzerte usw. und solche Ereignisse wie Pfingstjugendtreffen oder Rebellisches Musikfestival müssen fester Bestandteil sein, um im ganzen Denken, Fühlen und Handeln an den echten Sozialismus heranzuführen.
Dafür ist die Theorie, die Schriftenreihe REVOLUTIONÄRER WEG wichtig, aber unterschätzt auch die Kultur nicht! Sie ist das Feld, wodurch die Masse der Jugend heute am meisten in der bürgerlichen Gesellschaft beeinflusst wird. Das läuft über soziale Medien, Videos und bestimmte Inhalte und Methoden, die damit verbreitet werden. Dem haben wir allemal eine viel bessere Kultur entgegenzusetzen! Wenn ihr euch hier umseht auf dem Pfingstjugendtreffen haben wir eine allseitige Kultur. Aber sie ist oft in unserem Alltag der Jugendarbeit noch nicht so vielfältig entwickelt, wo man auch Instrumente spielen lernt, Kultur in der Kleinarbeit macht, den Zusammenhalt pflegt und diese Solidarität vom REBELL ausgestrahlt wird.
Die Gruppen müssen eine richtige Gemeinschaft sein, die durch dick und dünn gehen, sich das erkämpfen, was in der kapitalistischen Gesellschaft mit Füßen getreten wird: dass man Solidarität, Zusammenhalt und gemeinsamen Kampf organisiert. Stellen wir dem zersetzenden Einfluss der bürgerlichen Jugendkultur die proletarische Lebenskultur entgegen!
Wer den Sozialismus nicht als Perspektive aufstellt und den wissenschaftlichen Sozialismus nicht kennt, dem fehlt auch ein Maßstab zur Grundsatzkritik, was falsch und was richtig ist. Deshalb muss die sozialistische Jugendbewegung auch verstärkt mit der Theorie arbeiten. Es ist unter Jugendlichen oft gar nicht mehr üblich, dass man sich gründlich mit der Theorie beschäftigt. Die Initiaitive des REBELL dazu hat sich positiv entwickelt. Beim vorletzten Verbandsdelegiertentag hatten noch relativ wenige gesagt, dass sie sich mit der ideologisch-politischen Linie der MLPD beschäftigen – beim letzten Verbandsdelegiertentag haben schon 50 Prozent der Rebellen gesagt, sie haben die letzten Nummern des Revolutionären Weg alle durchstudiert. Das ist eine gute Initiative, die aber ausgebaut werden muss, damit man das wissenschaftliche Know-how aufbringt, das man in dieser komplizierten Entwicklung braucht.
Die Rettung der Menschheit kann nur auf Grundlage der proletarischen Denkweise erkämpft werden: Auch der revolutionäre Optimismus ist dafür sehr wichtig. Natürlich sehen wir den Ernst der Lage, aber wenn wir deshalb miesepetrig durch die Gegend laufen und nur die mahnende Hand erheben, überzeugt es auch keinen. Wir müssen die Leute mitreißen, begeistern und für den Ausweg des Sozialismus überzeugen.
Auch das dialektisch-materialistische Herangehen muss trainiert werden. Wir leben heute in einer Welt, die mit schwarz-weiß nicht zu erklären ist, da muss man sehr differenziert nachdenken: Wie du z.B. die Entwicklung in Nahost beurteilst, das muss man kollektiv diskutieren, das kann kein Einzelner einschätzen, was da ist. Da braucht man auch die revolutionäre Weltorganisation ICOR, wo wir oft nachfragen, Interviews machen, wie die Genossen vor Ort es beurteilen. Da muss man auf das Kollektiv setzen.
Disziplin und Zuverlässigkeit ist zur Umsetzung unserer Ziele unerlässlich. Dem steht entgegen, dass unter der Jugend massiv ein Laissez-Faire-Stil verbreitet wird. Das ist richtig modern heute, sich nicht festzulegen und zu sagen: „Ich halte mich lieber neutral.“ Dabei ist vielmehr hochmodern, sich festzulegen, sich zu organisieren, eine Entscheidung zu treffen. Man kann doch in einer Situation, in der wir an einem Scheideweg stehen, wohin die Menschheit geht, als Jugendlicher nicht durch die Welt gehen und keine Entscheidung treffen.
Die Jugend muss die Zukunft erkämpfen und dafür muss man Entscheidungen treffen und Rückgrat haben. Dieses Heraushalten, das ist von vorgestern!
Auch mit weiteren Einflüssen der kleinbürgerlichen Denkweise gilt es fertig zu werden. Der Egoismus ist eine richtige Plage, der besonders durch die Rechten und faschistischen Kräfte verbreitet wird. Das fängt an mit „mein Land zuerst“, „Deutschland zuerst“.
Aber auch die sozialen Medien – da sollst du in Form von Selfies auf Instagram oder Videos auf Tiktok dein Selbstbild zeichnen. Aber wir sind doch Menschen und Rebellen, die im ganzen Leben stehen und im Kampf, was will ich da mit einem geschönten weichgezeichneten Bild von mir? Das ist doch ein Witz, dass das befriedigend sein soll. Dieser Egoismus, sich nur mit sich zu beschäftigen und sich damit auch abzutrennen vom Menschen als kollektives Wesen – das macht die Jugend fertig und das müssen wir überwinden.
Entsprechend ist revolutionäre Arbeit heute in erster Linie zähe systematische Kleinarbeit, im Kampf um die Denkweise die Masse der Jugend zu gewinnen. Manche kleinbürgerlich-revolutionaristische Gruppen versuchen diese harte Arbeit zu überspringen. Sie beglücken sich lieber gegenseitig mit revolutionären Phrasen oder viel Aktionismus. Das ist nicht nur unernsthaft, sondern schadet der Gewinnung der Arbeiterklasse und der Jugend. Es lenkt Kräfte davon ab, diese Bewusstseinsbildung und den Kampf um die Denkweise zu führen.
Werdet also Aktivisten der organisierten systematischen Kleinarbeit. Verinnerlicht, dass das ganze Leben Kampf und damit auch Kampf um die Denkweise ist. Lernen aus Fehlern und Konflikten, harte Auseinandersetzungen und Kämpfe führen - das ist nicht etwas, was man besser vermeiden sollte. Sondern das ist das, was uns zu den Kämpfern macht, die wir heute brauchen, damit ihr nicht die letzte Generation, sondern die Generation Sozialismus werdet.
Vielen Dank.